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Gedichte

  • Wie eine Möwe im Wind …
  • Bei Gott zu Hause
  • frühling

Wie eine Möwe im Wind …


die Flügel ausbreiten

sich fallen lassen

getragen werden

dorthin, wohin Gottes Wind weht

sich anvertrauen


und doch die Freiheit haben

zum Flügelschlag

zum eigenen Weg

im Wind, der trägt

hinauf zu seiner Sicht

und hinab zu den anderen,

die mit unterwegs sind

geborgen

gehalten

geliebt.

Bei Gott zu Hause


Wie man über sein Handy wischt,

so fühl ich mich getrieben;

bevor das Tageslicht verlischt,

hab ich mich aufgerieben.


Der Posteingang ist vollgepackt,

es stapeln sich Gedanken;

die E-Mails im Sekundentakt

durchbrechen alle Schranken.


Ich chatte hin, ich zappe her,

verfang mich in den Netzen;

mich konzentrieren wird mir schwer,

wie lebt man ohne Hetzen?


Kaum bin ich hier, muss ich schon fort,

die Uhren ticken leise;

mein Herz hat keinen Heimatort,

wie werde ich bloß weise?


Da fällt ein Wort in meinen Sinn,

ein Satz aus alten Tagen;

es lockt mich, zieht mich zu sich hin

und stellt mir seine Fragen:


Die Zeit, die meine, steht und fällt

in Gottes guten Händen;

er trägt mich sicher durch die Welt

und führt an gute Enden.


So stelle ich das Hetzen ein,

mach heute einmal Pause

und lade ihn zum Kaffee ein,

bei Gott bin ich zu Hause.

frühling

leiseduftsprühende farben auf grünendem wiesenglück
glitzerkugeltropfende erinnerung an fernen regen
zartkelchglocken blättern sich dem sehnsuchtsblick
feinastknospen strecken sich sonnig entgegen

totholzverkleidung wandelt sich in lebenspracht
schneereststaub wäscht von den blättern
schlafwintertiere schnuppern näsig sacht
efeugrüntreibende ranken klettern

wirbeliggluckswasser netzt warmen stein
amseljubelnde freuden singen
stockstarke großhuttante kühlt bein
ohnsorgenkinderkleider springen

grabsteinbewährtes ende spürt neuatemluft
wuttrauerangststarrendes dunkel schwindet
neulebenschenkendes wunder kommt aus der kluft
es sichertodwissen überwindet

staunenfreujubelndes atmen wärmt seelen auf
glaubensvolltanzende drehen im reigen
letztsterblich unbändige hoffnung nimmt ihren lauf
weithimmellobklingen die geigen

stillherzenbebend spüre ich freudenblütenschrei
sanftlebentastende weite
dankschöpferhüpfende töne klingen frei
tiefglückfülliges sein ist heute